Fragen und Antworten


Wie läuft das Aufnahmeverfahren?
Für die Aufnahme an der Freien Schule Magdeburg braucht man keine besonderen Voraussetzungen. Bei der Wahl unserer Schule gehen wir davon aus, dass Sie sich mit dem pädagogischen Grundgedanken unserer Einrichtung vertraut gemacht haben und Ihnen Engagement in einem Elternverein selbstverständlich ist. Gern können Sie sich in einem persönlichen Gespräch mit den Pädagogen informieren. Die Anmeldetermine entsprechen denen der staatlichen Schulen. Interessierte Eltern müssen anderthalb Jahre vor der Einschulung ihres Kindes einen Aufnahmeantrag abgeben. Sie haben mit der Anmeldung an unserer Schule (gilt für alle Ersatzschulen) Ihrer gesetzlichen Pflicht Genüge getan. Leider können wir jedoch keinen Platz für jedes angemeldete garantieren. Deshalb ist eine parallele Anmeldung in einer staatlichen Grundschule wichtig.

Näheres finden Sie unter Anmeldung.

Im Frühjahr werden alle Eltern und Kinder an einem Samstag zu uns eingeladen. An diesem Vormittag gibt es eine Spiel- und Kennenlernstunde für die Kinder und parallel dazu die Vorstellung der Schule für die Eltern mit Fragestunde, Besichtigung der Schule und des Außengeländes …

An diesem Aufnahmetag sind alle PädagogInnen beteiligt. Natürlich haben, wie an allen Schulen in freier Trägerschaft, die Geschwisterfamilien einen Bonus. Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass ein ausgewogenes Verhältnis an Jungen und Mädchen, ruhigen und lebendigen Kindern entstehen kann. Mehr Anmeldungen als zur Verfügung stehende Plätze machen die Entscheidung nicht leicht. Deshalb haben wir uns für das Losverfahren entschieden. Wir arbeiten hier mit einem Losverfahren mit einem Bonussystem für Kinderhauskinder und Geschwisterkinder. Kinderhaus- und Geschwisterkinder haben also einen Bonus, aber keine Platzgarantie! Über Kinder mit Förderbedarf wird gesondert beraten. Hier spielen Personalkapazität und Gruppenzusammensetzung eine Rolle. Innerhalb von vier Wochen nach dem Aufnahmegespräch erhalten Sie den Bescheid. Selbstverständlich wird eine Nachrückerliste geführt, auf die Sie ihr Kind auf Wunsch setzen lassen können.

Wenn mein Kind nur rechnen will – was dann?
Dann ist es wichtig, Kinder erstmal in diesem Drang zu unterstützen. Die innere Motivation ist ein entscheidender Lernfaktor. Hier heißt es für die PädagogInnen: beobachten, Ursachen abwägen und sensibel andere Themen in den Fokus des Kindes rücken. Nach unseren Erfahrungen und in der Theorie der Montessori-Pädagogik begründet, verharrt kein normal entwickeltes Kind nur bei einem Fachgebiet. Es wird sein Interesse und Motivation auch für andere Themen entdecken und ausleben.

Bei Motivationsschwierigkeiten wird an persönlichen Interessenpunkten des Schülers/der Schülerin angeknüpft. Eine Binnendifferenzierung der Unterrichtsarbeit erfolgt durch Lernen in Kleingruppen und/oder Einzellektionen. Vorteilhaft ist hier das Arbeiten in einem Kleinteam von drei PädagogInnen pro Gruppe. (Punktuell kann die Arbeit des Gruppenteams durch einen Sonderpädagogen unterstützt werden.)

Was bedeutet Lernen ohne Noten?
Es wird auf allen Lernebenen an den Kompetenzen der SchülerInnen angesetzt. Einzelne „Schwachstellen“ werden vor der Maßgabe des Übens und der Entwicklungs- und Hilfsmöglichkeiten gemeinsam beleuchtet. Akzeptanz unterschiedlicher Lernwege gehört zur Kultur. Mit dem Aufzeigen der Stärken wird das Selbstbewusstsein der Kinder gefördert. Aus dieser Position heraus fällt es ihnen leichter, Schwierigkeiten zu akzeptieren und zu überwinden.

Für jedes Kind gibt es pädagogische Aufzeichnungen und bei Bedarf entsprechende Förderpläne. Neben der täglichen/wöchentlichen Reflexion wird mit den Kindern regelmäßig über ihre Lernfortschritte gesprochen. Dabei steht genauso die Arbeitsweise zur Debatte. Selbstverständlich helfen zur Orientierung Lernzielkontrollen, deren Einsatz zeitlich und inhaltlich am Einzelnen ausgerichtet ist. Verantwortung für das Lernen zu übernehmen, bedeutet natürlich, Lernergebnisse und Lernwege eigenständig zu beurteilen. Dabei helfen wöchentliche Reflexionsrunden, das eigene Lerntagebuch und die mit den PädagogInnen gemeinsam zum Halbjahr verfassten Entwicklungsberichte genauso wie regelmäßige Auswertungsgespräche. Außerdem sitzen SchülerInnen, Eltern und PädagogInnen zur Ausgabe der Kinderbriefe am Schuljahresende und anlässlich der Wahl nachfolgender Schulen zu den Entwicklungsgesprächen beisammen. Die Kinder sollen hier ihren Leistungsstand einschätzen und weitere Ziele formulieren. Inhalt und Umfang der Erwartungen sind verständlich an den altersbedingten Fähigkeiten orientiert.

Wie kommen die Kinder an den weiterführenden Schulen klar?
Die Ergebnisse unserer Arbeit und der der Kinder zeigen sich beim erfolgreichen Wechsel in die nachfolgende Schulform. Auch Kinder mit Entwicklungs-verzögerungen oder diagnostizierter Lernbehinderung erreichen in vielen Fällen zum Ende der Grundschulzeit einen Wissensstand, der den sonderpädagogischen Förderbedarf aufheben kann und einen „normalen“ Schulverlauf garantiert. Eine Neuorientierung nach einem Schulwechsel haben die Kinder aus allen Schulen zu bewältigen – Fachlehrerprinzip, neue Freunde, anderer Alltag. Die für unsere Abgänger neue Situation des Fächerkanons und der Zensierung ist eine gut zu verkraftende Herausforderung.

Die Kinder der Freien Schule, die in die 5. Klasse wechseln, sind durch eine bestärkende Schulform selbstbewusste Persönlichkeiten, die ihr Vermögen einschätzen können und einzubringen wissen. Dies haben Gespräche mit Ehemaligen und ihren Eltern vielfach bestätigt. Innerhalb der vier Grundschuljahre erlangen die Kinder mindestens den Wissenstand, der mit den Rahmenrichtlinien vorgegeben ist. Darüber hinaus bringen sie für das weitere, nicht nur schulische, Leben wichtige Fähigkeiten mit. Sie haben gelernt, vernetzt zu denken und eine Fragestellung von verschiedenen Seiten aus zu betrachten. Sie können sich selbst Lernziele setzen, ihre Zeit einplanen und eigenständig arbeiten. Lust auf Lernen ist ihre Grundhaltung. Lehrer weiterführender Schulen schätzen unsere Schüler oft als leistungsfähig, kreativ und selbstständig.

Werden Fremdsprachen angeboten?
Der gesetzlich verpflichtende Englischunterricht in den Klassen drei und vier wird fachgerecht durchgeführt. In den Anfangsklassen begegnet den Kindern die englische Sprache einmal wöchentlich in spielerischer Form. Der Schwerpunkt liegt auf Sprechen und Verstehen.

Wie finanziert sich die Freie Schule?
Unsere Ganztagsschule wird von einem Elternverein getragen. Sie finanziert sich aus Zuschüssen des Landes und der Stadt sowie aus Elternbeiträgen. Letztere sind in einer Beitragssatzung geregelt und umschließen in einem Betrag die Betreuung für den ganzen Schultag. Die Höhe ist einkommens- und kinderzahlabhängig und variiert zwischen 0 € und 120 € monatlich.